Was ist großdeutsche lösung?

Die Großdeutsche Lösung war eine politische Idee im 19. Jahrhundert, die die Vereinigung aller deutschsprachigen Gebiete Europas zu einem einzigen Nationalstaat vorsah. Dies umfasste das Gebiet des Deutschen Bundes sowie Österreich-Ungarn und gegebenenfalls weitere Regionen mit deutschsprachiger Bevölkerung.

Im Gegensatz dazu stand die Kleindeutsche Lösung, die einen Nationalstaat unter Ausschluss Österreichs und unter Führung Preußens vorsah.

Die Frage, welche Lösung realisiert werden sollte, war ein zentraler Streitpunkt in der deutschen Nationalbewegung.

  • Kernpunkte der Großdeutschen Lösung:

    • Einbeziehung Österreichs und seiner deutschsprachigen Gebiete in einen deutschen Nationalstaat.
    • Oft verbunden mit dem Wunsch nach einer starken Rolle des Kaisers von Österreich.
    • Schwierigkeiten aufgrund der Vielvölkerstruktur Österreich-Ungarns und der Frage, welche Teile des Reiches einbezogen werden sollten (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Vielvölkerstruktur%20Österreich-Ungarns).
    • Religiöse Aspekte spielten ebenfalls eine Rolle, da Österreich traditionell katholisch geprägt war, während Preußen protestantisch war.
  • Scheitern und Folgen:

    • Die Großdeutsche Lösung scheiterte letztlich an den politischen Realitäten und dem Machtstreben Preußens.
    • Der preußisch-österreichische Krieg von 1866 entschied den Konflikt zugunsten der Kleindeutschen Lösung.
    • Die Reichsgründung 1871 unter preußischer Führung realisierte die Kleindeutsche Lösung.
    • Die Idee der Großdeutschen Lösung lebte jedoch weiter und wurde im Nationalsozialismus wieder aufgegriffen, was letztlich zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 führte (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Anschluss%20Österreichs).

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ideologie der Großdeutschen Lösung im Nationalsozialismus ideologisch missbraucht und für aggressive Expansionspolitik instrumentalisiert wurde.